Von Delfinen bis zu Löwen: Mein unvergessliches Abenteuer in Kenia

Katja Erhardt
Von Katja Erhardt
Geschrieben am: 21. Februar 2024
Reisebericht Kenia

Meine unvergessliche Reise durch das atemberaubende Kenia voller Überraschungen und unvergesslicher Momente. Von den blauen Gewässern des Diani Beach bis zu den weiten Ebenen der Massai Mara, von den majestätischen Elefanten im Amboseli Nationalpark bis zu den beeindruckenden roten Elefanten im Tsavo Ost Nationalpark. Los geht’s!

Diani Beach: Mehr als nur der schönste Strand Kenias

Der Diani Beach – der Ort, wo mein Abenteuer seinen Anfang nimmt. Für mich war es nicht nur ein Urlaubsziel, sondern mein Zuhause für die nächsten 10 Wochen, da ich für einen Reiseveranstalter vor Ort arbeitete. In dieser Zeit erlebte ich eine Fülle von unvergesslichen Erlebnissen.

Von der Fütterung der putzigen Bushbabys in einem Hostel bis hin zum Schnorcheln in den glasklaren Gewässern, war jeder Tag ein neues Abenteuer. Auf der Suche nach Walhaien (die ich leider nicht gefunden habe) wurde ich von verspielten Delfinen begleitet und wagte mich sogar in einem Ultra Light in die Lüfte. Von hier aus hatte ich die beste Aussicht über die komplette Küste. Außerdem besuchte ich in eine örtliche Schule. Wir durften uns in den Unterricht setzen und bekamen sogar Vorführungen von den einzelnen Klassen.

Mehrere Kochkurse bei einer kenianischen Familie (bei der ich auch lebte) brachte mir die köstliche Vielfalt der lokalen Küche näher. Wir lernten, wie man Kokos-Soße, Chapati (ein Naan-ähnliches Pfannenbrot), Kokos-Reis, Ugali und afrikanischen Spinat selbst kocht.  Mein absoluter Favorit: Chapati mit Bohnen in Kokos-Soße. 

Eine Delfinbeobachtungstour mit einem Abstecher auf Wasini Island ließ mich auch die umliegenden Inselwelten erkunden. Auf dem Weg dorthin wurden wir erneut von Delfinen begleitet. Wer möchte, kann nach dem Inselabenteuer sogar eine Sklavenhöhle besichtigen. Nach einem Tag im Wasser und vielen Eindrücken waren wir erschöpft und wollten uns lieber zu Hause ausruhen.

Doch das ist noch längst nicht alles, was Diani Beach zu bieten hat. Es ist ein wahres Tauchparadies und perfekt für begeisterte Kitesurfer. Kilometerlange weiße Sandstrände laden zum Verweilen ein, während man an einer frischen Kokosnuss schlürft und die Schönheit der Küste Kenias in sich aufnimmt. Diani Beach - Ich kann es kaum erwarten, wiederzukommen.

Nairobi: Auf Augenhöhe mit Giraffen

Kaum in Nairobi angekommen, ging es für mich zum berühmten Giraffe Center. Wer hätte gedacht, dass ich jemals mit Giraffen auf Augenhöhe sein würde? Hier hatte ich die Gelegenheit, diese majestätischen Tiere hautnah zu erleben und sogar zu füttern. Ich hätte Stunden hier verbringen können, doch leider ist das Giraffe Center täglich nur bis 17:00 Uhr geöffnet. 

Am nächsten Morgen ging es für mich ins David Sheldrick Wildlife Trust. Hier stehen die niedlichen Babyelefanten im Mittelpunkt. Kaum geht das Tor auf, schon rennt eine Mini-Arme an Elefanten zu ihren Pflegern, um gierig an ihren Milchflaschen zu trinken. Um in die Anlage überhaupt zu kommen, muss man jedoch für etwas Geld einen der kleinen, verwaisten Elefanten adoptieren, wodurch Elefanten auf ihrem Weg in die Auswilderung unterstützt werden. Zum Mittag ging es weiter zum Karen Blixen Café House, um dort zu Mittag zu Essen. Wir nutzten auch die Gelegenheit, das nahe gelegene Karen Blixen Museum zu besuchen und uns in die Welt der berühmten Autorin und ihrer Geschichten über Kenia einzutauchen.

Am späten Nachmittag kehrten wir zurück ins Hotel, um uns für die bevorstehende Safari vorzubereiten. Abendessen und früh Zu-Bett-Gehen standen auf dem Programm, denn wir wussten, dass wir am nächsten Morgen bereits in den frühen Morgenstunden aus den Federn mussten.

Masai Mara: Mein erster Tag auf Safari

Die Masai Mara, ein Paradies auf Erden, hat uns mit ihrer wilden Schönheit und ihrem ungezügelten Charme in ihren Bann gezogen. Schon Kilometer vor unserer Lodge wurden wir von einer atemberaubenden Vielfalt an Tieren begrüßt – Zebras und Gazellen soweit das Auge reicht. Nach einem kurzen Check-In ging es auch schon los: Der erste Game-Drive! Giraffen am Wegrand, Büffel in der Abendsonne und sogar die schüchternen Nashörner im "Rhino-Bedroom". Doch das war erst der Anfang.  Am nächsten Morgen bin ich wohl zum schönsten Sonnenaufgang, den ich bisher gesehen habe, aufgewacht. Ein Sonnenaufgang, der von tief-lila bis rot reichte, verzauberte uns und tauchte die Landschaft rund um den Mara-River in ein magisches Licht. Mein persönliches Highlight: Geparden, die uns so nah kamen, dass wir ihre Flecken zählen konnten! 

Nach diesem Spektakel kam unser Bush-Breakfast mitten in den Weiten der Mara, umgeben von der unberührten Natur und den Geräuschen der Wildnis, gerade richtig. Und als wäre das noch nicht genug, wagten wir uns auf eine Horse-Safari, um den Tieren noch näher zu kommen. Die Zeit verging viel zu schnell, und wir hätten ohne Zweifel noch länger bleiben können. Die Massai Mara hat uns verzaubert – doch jetzt geht es erstmal weiter zum nächsten Stop!

Lake Naivasha: Mit dem Boot zu den Hippos

Am frühen Morgen geht es los zu unserem Zwischenstopp am Lake Naivasha. Dort angekommen geht es für aus auf eine Bootssafari, wo majestätische Flusspferde im Wasser dümpelten und majestätische Adler an nahezu jedem Baum auf Fische lauern. Zurück am Ufer ließen wir uns von der Ruhe des Ortes verzaubern und genossen entspannte Stunden am Pool, während wir uns sonnten. Mein Highlight war auf dem Weg zum Restaurant: Freilaufende Zebras und Wasserböcke kreuzten unseren Pfad und schienen sich nicht im Geringsten an unserer Anwesenheit zu stören. Besonders viele Tiere konnten wir am Morgen auf dem Weg zum Frühstück sehen, da die Tiere hier am aktivsten sind.

Amboseli: Auf dem Pfad der Massai-Krieger

Im Amboseli-Nationalpark wurde uns ein abenteuerlicher Tag geboten!

Schon bei der Ankunft wurden wir im Camp von frechen Affen belagert, die für viel Aufsehen sorgten. Am Nachmittag haben wir einen Bushwalk mit einem Massai-Krieger unternommen. Dabei konnten wir Giraffen und Zebras aus nächster Nähe beobachten und von den Einheimischen das Lesen von Spuren lernen. Der Massai erzählte von seinem Leben im Amboseli Nationalpark und beantwortete alle unsere Fragen. Er erzählte uns beispielsweise, dass viele Massai inzwischen nach Nairobi gehen, um dort zur Schule zu gehen oder zu studieren.

Nach dem Abendessen ging es wieder zeitig ins Bett, denn früh aufstehen lohnt sich: Der majestätische Kilimanjaro zeigt sich nämlich oft nur am frühen Morgen und in der Nacht Wolkenlos. Am Aussichtspunkt des Camps blieb mir nicht viel Zeit, denn bald darauf begann unsere nächste Pirschfahrt in den Amboseli Nationalpark. Gnus und Zebras soweit das Auge reicht. Plötzlich stoppt unser Fahrer. Rechts von uns ist ein Löwenrudel. Spannung liegt in der Luft. Ein einzelnes Gnu läuft dem Rudel entgegen. Eine Löwin pirscht sich an, wird immer vorsichtiger … und sprintet auf das Gnu zu. Ein einmaliges Erlebnis!

Funfact: Es gibt tatsächlich eine "Ugly 5", welche zu den hässlichsten Tiere Afrikas gekrönt wurden. Dazu hat auch das arme Gnu gehört. 

Nach der Löwenjagt haben wir eine kurze Pause an einer Lodge gemacht, von der wir den Kilimanjaro bestaunen konnten. Kurz bevor es weiter ging, hat sich die Wolkendecke etwas gelöst. Zu allem Glück sind Elefanten vor dem Berg gelaufen.

Um den Tag perfekt abzurunden, habe ich von meiner Zelt-Terrasse den wolkenlosen Kilimanjaro mit Sternenhimmel bewundern können. Jetzt aber schnell ins Bett, da morgen die Taita Hills auf dem Programm stehen.

Taita Hills: Von Büffeln umgeben

Unsere nächste Unterkunft, die Salt Lick Lodge, ragte auf Stelzen über die Savanne und bot uns einen atemberaubenden Panoramablick. Nicht nur die Aussicht war spektakulär, sondern auch das Wasserloch direkt vor der Lodge. Egal zu welcher Uhrzeit, hier war immer was los: Affen, Zebras, Marabus (die auch zur Ugly 5 gehören), ... Zwei riesige Elefanten tauchten am Horizont auf und steuerten geradewegs auf das Wasserloch vor uns zu. Plötzlich sind sie so nah, dass wir sie beinahe streicheln könnten. Ich hätte hier stundenlang verweilen können, doch unsere nächste Pirschfahrt kündigte sich an. Auch hier kamen wir den Elefanten wieder sehr nahe. Statt „nur“ zwei Elefanten sind wir jedoch neben einer ganzen Herde gefahren, die uns mit ständigem trompeten begleitete. Schließlich wurde es Abend und die Elefanten verschwanden in der Abendsonne.

Aber auch am nächsten Morgen bot die Lodge noch eine Überraschung: Zuerst Zebras, die am Wasserloch tranken. Wir bemerkten, dass diese langsam nervös wurden. Kurz darauf erkannten wir den Grund: Tausende von Büffeln, die sich aus der Ferne zum Wasserloch begaben. Auch hier wäre ich am liebsten wieder länger geblieben, aber unser Abenteuer rief uns Richtung Tsavo Ost. Mein persönliches Highlight in den Taita Hills wird immer die Salt Lick Lodge mit ihrem Wasserloch bleiben. Ich freue mich jetzt schon auf einen zukünftigen Besuch.

Tsavo Ost: Die Heimat der roten Elefanten

Mein vorerst letzter Tag auf Safari brachte uns in den Tsavo Ost Nationalpark. Schon am Morgen wurden wir von den berühmten roten Elefanten begrüßt, die ihre charakteristische Farbe von der rötlichen Erde dieser Region bekommen. Auf dem Gamedrive kamen wir auch einem Löwenpärchen unglaublich nah, als sie faul unter einem Busch dösten.  Nichts konnte sie aus der Ruhe bringen, nicht einmal Oryx und Zebras, die durch die Steppe zogen.

Am Nachmittag ging es weiter zum David Sheldrick Wildlife Trust, der Auswilderungsstation für verwaiste Elefanten in Tsavo Ost. Im Vergleich zu Nairobi leben hier Elefanten, die schon etwas älter sind und kurz davor stehen, wieder in die Wildnis entlassen zu werden. Die Pfleger zeigten uns, welches unsere Adoptivkinder sind. Sie erzählten uns Geschichten darüber, wo sie gefunden wurden, wie alt sie sind, wer von ihnen hier und da mal ein bisschen launisch war und wann sie wieder in die freie Wildbahn zurückkehren werden.

Zurück im Camp erwarteten uns wieder die verspielten Affen, die für Unterhaltung sorgten. Nach einem langen Tag freute ich mich darauf, ins Bett zu gehen. Doch die Nacht hatte noch eine besondere Überraschung parat: Wir wurden vom Gebrüll geweckt. Als ich aus dem Fenster sah, konnte ich zunächst nur Elefanten erkennen. Nachdem ich mich darüber gewundert hatte, wie ich das Brüllen eines Löwen mit dem Tröten eines Elefanten verwechseln konnte, wollte ich wieder ins Bett. Plötzlich ging ein Licht an und ich sah ihn. Ein Löwe, nur etwa 25 Meter vor mir, wollte ins Camp gelangen. Da ein schützender Zaun um das Camp gebaut wurde, gelang es ihm allerdings nicht. 

Wir kehrten nun nach Diani zurück, wo die anderen Safari-Teilnehmer ihren Strandurlaub vor sich hatten. Ich hatte mein Strand-Abenteuer schon vor der Safari, weshalb ich nun nach über 2 Monaten Kenia wieder nach Hause geflogen bin.

Katja Erhardt
Über den Autor
Katja Erhardt

Schon in jungen Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Erkunden neuer Orte. Meine Abenteuerlust führte mich bereits nach Kenia, Tansania, Australien, Singapur, Bali, Sri Lanka und durch Europa.