Tansania - Original Maasai Lodge

Indra Waldbüßer
Von Indra Waldbüßer
Geschrieben am: 07. April 2022
Reisebericht Tansania

Begrüßung in der Original Maasai Lodge

Ein freundlicher Masai holt mich ab und fährt mit mir zur Original Maasai Lodge, wo ich die letzten beiden Nächte verbringen werde. Schon die Fahrt dorthin ist für mich ein Highlight. Wir umrunden den Mount Meru und kommen an einfachen Dörfern vorbei. Es geht über steinige Pisten hinein ins sogenannte Masailand. Kuh- und Ziegenhirten treiben ihre Herden über die steinigen Hügel oder am Straßenrand entlang. Viele freundliche Kinder winken mir voller Freude zu.

Nach zwei Stunden bin ich in der Original Maasai Lodge, die erst vor kurzem von TripAdvisor ausgezeichnet wurde, und werde mit Gesang und einem Begrüßungsgetränk empfangen. Die bunte Kleidung der Masai und der betörende Gesang lassen mich gleich in der Lodge im Masailand ankommen.

Die Lage auf den Hügeln zwischen Mount Meru und dem Kilimandscharo bringt eine erfrischende Brise mit sich. Moskitos mögen den Wind nicht und so ist die Lodge malariafrei.

Unterbringung in der Lodge

Meine Hütte im Stil einer Masai-Hütte verfügt über jeglichen europäischen Komfort zum Wohlfühlen. Damit meine ich ein großes, komfortables Bett, Dusche und WC, Licht, Solarstrom und Warmwasser sowie eine überdachte Veranda mit Blick auf den mächtigen Kilimandscharo, sofern er denn wolkenfrei ist. Bei meiner Ankunft versteckt er sich hinter regenverheißenden Wolken. Klar zu sehen ist heute aber der Mount Meru – für mich nicht unbedingt weniger beeindruckend.

Die einzelnen Hütten der Original Maasai Lodge haben genügend Abstand voneinander, ohne zu weit vom Restaurant entfernt zu sein. Abends wird Feuer gemacht und man tauscht sich im Schein der Flammen aus. Dabei lernt man über das traditionelle Leben der Masai, aber auch von anderen Gästen, und darf auch lokales Essen kosten.

Ausstattung der Lodge & Service

Es gibt einen designierten Sunset Hill, ich mache mich heute jedoch auf zum Pool. Dieser liegt wunderschön mit Blick über die Ebene, in der Zebras und Gazellen grasen, aber auch ab und an Kühe oder Ziegen weiden. Zusätzlich zum Infinity Pool gibt es eine Saunahütte, einen Massageraum und die Mirror Cave. Hier lässt es sich im Schatten entspannen, Yoga machen oder an kulturellen Aktivitäten teilhaben.

Im kleinen Shop werden Handarbeiten der Masai-Damen angeboten, auch aus der Schneiderei für Frauen, einem der vielen sozialen Projekte von Africa Amini Alama, der Organisation, die hinter der Original Maasai Lodge steckt.

Nach dem Abendessen falle ich schließlich müde ins Bett in meiner Masaihütte. Nachts lausche ich dem Wind bei geöffneter Verandatür. Zum Sonnenaufgang wird mir rechtzeitig eine Kanne Kaffee vorbeigebracht, damit ich nicht verpasse, wie die Sonne hinter dem Kilimandscharo-Massiv aufgeht und seine Silhouette in goldenes Licht taucht.

Ausflüge der Original Maasai Lodge

Nach dem Frühstück mache ich einen Nature Walk mit einem Masai Guide. Er erklärt mir Heilpflanzen, wir scheuchen gemeinsam im Vorbeigehen scheue Zebras auf und erklimmen einen Hügel mit fantastischem 360-Grad-Rundumblick. In den Tälern zwischen den Hügeln wird die Sonneneinstrahlung schon jetzt sehr stark und wir machen uns bald auf den Rückweg.

Nach einem frühen Mittagessen fahren wir nach Momella am Rande des Arusha Nationalparks. Hier besuche ich einige Hilfsprojekte von Africa Amini Alama. Neben der Schneiderei und -schule, dem bereits angesprochenen Hilfsprojekt für Frauen, gibt es mehrere Schulen und ein Krankenhaus. Begonnen hat alles mit einer Ärztin aus Wien, die sich dazu entschlossen hat, Menschen in Tansania zu helfen. Spenden werden für Operationen, Geburten oder Essenspakete verwendet. Auch die Original Maasai Lodge ist ein Projekt von Africa Amini. Jeder Gast unterstützt mit seinem Aufenthalt die sozialen, medizinischen und die Bildungsprojekte von Africa Amini Alama.

Masai Aktivitäten

Auf einem nahegelegenen Markt sehe ich auf der Rückfahrt wie Ziegen gehandelt werden. Menschen mit Eselkarren sind gekommen. Es gibt gebrauchte Schuhe und Kleidung und natürlich Lebensmittel. Einzelne Familien bauen beispielsweise Tomaten an.

Zurück in der Lodge bleibt Zeit für den Pool, die Aussicht und das Internet, ehe ich dem Speerwerfen der Masaikrieger beiwohnen darf. Doch zuvor überrascht mich ein Regenguss. Schade um die Fotos. Das Erlebnis bleibt das gleiche. Ich erfahre dabei, dass die Masai nur Jagd auf gefährliche Tiere machen, darunter auch Löwen und Elefanten, allerdings nur wenn sie die Existenzen von Familien bedrohen. Gegessen wird das Fleisch der Weidetiere.

Als nächstes darf ich dem traditionellen Gesang und Tanz teilhaben. Die Musik wirkt betörend und mittanzen werde ich am Ende auch. Dann geht es weiter zum Barbecue am Lagerfeuer. Wie würzig das ungesalzene Fleisch schmeckt! In geselliger Runde kommt man zusammen und unterhält sich über die Ereignisse des Tages.

Kilimandscharo Blick

Nach einem weiteren Sonnenaufgang mit Kili-Blick von meinem Bett aus mache ich mich auf zum letzten Bush-Frühstück. Mit Blick auf Euphobienwälder und die Wolken, die Mount Meru aber auch den Kilimandscharo bedecken, lasse ich es mir schmecken. Eine kleine Safari folgt. Ich sehe eine Meerkatze, einen Schakal, Vögel, Strauße, Gnus, Zebras, Gazellen, ja sogar Giraffen. Auf der Rückfahrt gabeln wir durch Zufall zwei Masai-Mädchen auf, die ihren weiten Fußweg zum Obstkauf durch uns entscheidend verkürzen. Wir kommen durch viele Dörfer, wo mir besonders die Kinder wieder eifrig zuwinken. Einfache Lehmhütten wechseln sich ab mit rustikalen Hütten mit Blechdach.

Nun steht mein Abschied bevor. Pünktlich zu meinem Flughafentransfer öffnen sich die Schleusen. Es ist wie wenn der Himmel weint. Beim Abflug dann die große Überraschung: Ich sehe direkt auf das Gipfelplateau, als der Pilot seine Maschine genau am Kilimandscharo entlang steuert. Das ist ein wahrlich majestätischer Anblick!

Indra Waldbüßer
Über den Autor
Indra Waldbüßer

Ich liebe es, ferne Länder zu erkunden. Seit ich das erste Mal in Namibia war, bin ich so fasziniert von Afrika, dass ich fast nur noch auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs bin. Sundowner und Pirschfahrten sind Entspannung pur! Ich durfte bereits vielfach tolle Safaris erleben, traumhafte Landschaften durchfahren und außergewöhnliche Camps und Lodges kennenlernen - ob in Tansania, Südafrika, Botswana oder Namibia.