Mietwagenabenteuer Namibia 
- Kleine Highlight-Runde 

Katja Erhardt
Von Katja Erhardt
Geschrieben am: 12. Februar 2025
Reisebericht Namibia

Einmal quer durch Namibia – mit unserem eigenen 4x4!

Namibia ist ein Land voller Kontraste – von der roten Kalahari über die schroffe Atlantikküste bis zu den weiten Ebenen des Etosha-Nationalparks. Mit unserem eigenen Hilux ging es auf eine zweiwöchige Rundreise durch dieses faszinierende Land. Wilde Tiere, epische Landschaften und Sternenhimmel, die ihresgleichen suchen – hier sind unsere Erlebnisse!

Von Windhoek in die Kalahari

Nach der Annahme unseres Hilux haben wir uns direkt auf den Weg Richtung Kalahari gemacht. Die Fahrt nach Mariental dauert etwa 3 Stunden. Gerade, wenn man direkt los fährt, ist es sehr ratsam, einen zweiten Fahrer zu haben, da der Nachtflug sehr erschöpfend sein kann. Angekommen in der Lodge warteten schon die ersten Oryx- und Eland-Antilopen auf uns – und das direkt vom Pool aus zu beobachten! Die Lodge bietet spannende Touren wie einen Nachmittags-Game-Drive oder einen Night-Walk mit Skorpion-Sichtung. Klingt cool, aber nach dem langen Flug waren wir einfach zu müde. Stattdessen: Ein kaltes Getränk und ein atemberaubender Sternenhimmel.

Unterkunft: Kalahari Anib Lodge

Sesriem

Nach einer erholsamen Nacht ging es weiter Richtung Sesriem. Das Tolle an Namibia? Die Landschaft ändert sich gefühlt alle paar Kilometer. Hinter jedem Hügel wartet eine neue Szenerie. So wurde die Fahrt nie langweilig. 

Nachdem die Temperaturen um die Mittagszeit auf ca. 39°C angestiegen waren, machten wir es uns am Pool der Lodge gemütlich. Beim Blick auf die Umgebung hatte man das Gefühl, irgendwo auf einer Marslandschaft zu sein. Vor allem der Sonnenuntergang zu späterer Stunde sah magisch aus und schien nicht von dieser Welt zu sein.

Das absolute Highlight der Region ist natürlich das Sossusvlei mit seinen berühmten roten Dünen. Besonders beeindruckend ist der Blick vom "Big Daddy", einer der höchsten Dünen der Welt. Der Aufstieg ist anstrengend, aber der Blick von oben und die Möglichkeit, die steile Seite hinunterzurennen, entschädigen für alles. Ein weiteres Must-See ist das Deadvlei, eine surreal wirkende Tonpfanne mit abgestorbenen Akazienbäumen, die sich perfekt für Fotos eignet. Wichtig zu beachten: Früh losfahren, denn ab Mittag kann die Hitze unerträglich werden. 

Unterkunft: Desert Hills Lodge

Swakopmund

Die Temperaturen sanken spürbar, je näher wir der Küste kamen – bis auf 17 Grad. Swakopmund selbst hat einen ganz eigenen Charme. Hier treffen deutsche Kolonialgeschichte und afrikanische Lebensfreude aufeinander.

Die Stadt bietet eine Vielzahl an Aktivitäten: Quadbiking in den Dünen, eine Bootstour zu den Pelikanen und Robben in Walvis Bay oder eine aufregende Kayaktour. Besonders beliebt ist auch die Living Desert Tour, bei der wir einen Skorpion, ein Chamäleon und sogar Schlangen entdeckt haben. Nach so viel Action darf das Essen nicht zu kurz kommen – Swakopmund ist bekannt für seine exzellenten Fischgerichte. Unser Tipp: Ein Besuch im "The Tug" oder "Jetty 1905" direkt am Wasser.

Hier geht es zu unseren Touren!

Unterkunft: Organic Stay Guesthouse

Cape Cross & Twyfelfontein 

Auf dem Weg nach Twyfelfontein machten wir einen Abstecher nach Cape Cross – Heimat der größten Robbenkolonie der Welt. Das Erlebnis ist beeindruckend, aber nichts für empfindliche Nasen und schwache Nerven. Der Gestank ist heftig, eine Mischung aus Fisch, Salzwasser und verwesenden Robbenkadavern. Besonders schockierend sind die toten Babyrobben – ein natürlicher, aber sehr trauriger Anblick.

Abends besuchten wir die weltberühmten Felsgravuren von Twyfelfontein – unbedingt mit Guide! Die jahrtausendealten Gravuren geben faszinierende Einblicke in die Lebensweise der frühen Bewohner Namibias. Am nächsten Morgen standen wir dann schon den ersten Wüstenelefanten gegenüber. Diese Tiere haben sich perfekt an das Leben in der Trockenheit angepasst und können kilometerweit durch den Sand wandern, um Wasser zu finden.

Unterkunft: Malansrus Tented Camp

Kamanjab 

Die Fahrt fühlte sich ab dem Zeitpunkt, an dem wir das Gelände betreten haben, wie eine Mini-Safari an. Schon auf dem Weg dorthin begegneten wir Oryx- und Rappenantilopen. Abends gab’s einen Sundowner-Drive – mit Gin Tonic, versteht sich. Unser Guide Titus brachte uns nebenbei auch ein bisschen Spurenlesen bei. Wusstet ihr, dass man anhand des Giraffenkots das Geschlecht bestimmen kann? Jetzt wissen wir’s.

Am nächsten Morgen stand Rhino-Trekking auf dem Plan. Begleitet von zwei Rangern machten wir uns zu Fuß auf die Suche nach Nashörnern. Leider hat das Nashorn uns mit seiner guten Nase schon von weitem gerochen und ist vor uns weg gelaufen. Neben den Safaris bietet das Camp ein Teleskop an, um Planeten zu bestaunen. Wer mag, kann sein Frühstück in der Wildnis genießen – ein unvergessliches Erlebnis!

Unterkunft: Ohorongo Tented Camp

Etosha West

Die Hobatere Lodge liegt in einem privaten Konzessionsgebiet, das direkt an den Etosha-Nationalpark angrenzt. In der Lodge angekommen, haben wir uns erstmal einen Nachmittag am Pool verdient. Neben dem Pool befindet sich ein Wasserloch, an dem nicht selten Löwen vorbeischauen. Bei uns waren es zwar "nur" einige Springböcke. Absolut verständlich, dass die Tiere Ihren Schattenplatz bei 36° C nicht hergeben wollen.

Nach dem Abendessen haben wir an einem Night Game Drive teilgenommen. Es war eine fantastische Erfahrung, denn die nachtaktiven Tiere zeigen sich oft nur nach Einbruch der Dunkelheit. In den 1,5 Stunden haben wir Wüstenfüchse, Geparden und sogar Löwen entdeckt. 

Unterkunft: Hobatere Lodge

Zentral-Etosha

Am nächsten Morgen ging es weiter Richtung Etosha Zentral. Man kann direkt durch den Park fahren, aber mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung von 60 km/h und den vielen Tiersichtungen dauert die Fahrt entsprechend länger. Aber genau darum geht es ja in Etosha: Zeit nehmen und genießen!

Am Nachmittag haben wir unsere erste "richtige" Pirschfahrt im eigenen Auto gemacht. Schon nach kurzer Zeit entdeckten wir eine Löwin, die allerdings wenig erfreut war, uns zu sehen. Sie hat uns demonstrativ ihre Zähne gezeigt, was uns schnell klar machte, wer hier der Boss ist.

Die Landschaft hat sich zunehmend verändert: Alles wurde grau, und hätte es die farbigen Steinböcke nicht gegeben, hätten wir uns wie in einem Schwarzweiß-Film gefühlt. Ein plötzlicher, aber nur 15-minütiger Regenschauer verwandelte die staubige Landschaft in eine erfrischend klare Szenerie.

Am zweiten Tag haben wir uns einer geführten Safari angeschlossen. Die Guides sind hervorragend vernetzt und tauschen Sichtungen untereinander aus, wodurch wir ganz andere Routen als am Vortag gefahren sind. Diesmal haben wir Elefanten am Wasserloch von Halali, Nashörner, Kudus und sogar Löwenbabys gesehen, die mitten im Mittagsschlaf lagen. Kein Wunder bei den Temperaturen!

Unterkunft: Omusati Lodge

Etosha Ost

Heute ließen wir es etwas entspannter angehen, wollten aber dennoch das Beste aus dem Tag herausholen. Also starteten wir erneut vom Anderson Gate aus und hielten gleich am ersten Wasserloch an. Hier versammelten sich Zebras, Springböcke und Oryx-Antilopen, aber das Highlight war ein faul in der Sonne liegender Löwe.

Wir versuchten unser Glück erneut an der Stelle, an der wir am Vortag die Löwenbabys gesehen hatten, aber diesmal ohne Erfolg. Dafür entdeckten wir ein Nashorn in der Ferne.

Für Giraffenliebhaber ist der Osten von Etosha ein Paradies. Anfangs begeisterten uns die ersten drei Giraffen, doch nach genauem Hinschauen zählten wir viermal so viele! Die Fahrt zum nächsten Wasserloch hat sich ebenfalls gelohnt: Dort warteten weitere 15 Giraffen.

Zum Tagesabschluss genossen wir einen Cocktail am Pool der Mokuti Etosha Lodge.

Unterkunft: Mokuti Etosha Lodge

Waterberg

Der Waterberg ist ein perfekter Ort, um Nashörner zu beobachten. Nach unserer langen Reise waren wir jedoch ziemlich erschöpft und entschieden uns gegen eine der vielen Wandermöglichkeiten, das Nashorn-Tracking oder den Rhino-Drive. Stattdessen verbrachten wir den Tag entspannt am Pool.

Am Nachmittag wurden wir jedoch aus unserer Entspannung gerissen: Als wir aus dem Zimmerfenster blickten, sahen wir drei Nashörner direkt vor uns! Der Ranger, der die Tiere rund um die Uhr vor Wilderern schützt, erklärte uns: "Mama und Kind sind sehr entspannt. Aber der Papa mit dem großen Horn ist etwas frech!" Nicht genau die Worte, die man hören möchte. 

Unterkunft: Waterberg Wilderness Lodge

Otjiwarongo

Unser letztes Highlight der Reise: das Okonjima Bush Camp. Okonjima ist nicht nur eine Lodge, sondern auch die Heimat der AfriCat Foundation, die sich für den Schutz von Geparden, Leoparden und anderen Raubkatzen einsetzt. Hier gibt es eine Vielzahl von Aktivitäten, die Naturliebhaber begeistern.

Wir entschieden uns für ein Leoparden-Tracking mit Sundowner. Unser Guide nutzte eine Antenne mit einem Ortungsgerät, das immer schneller piepte, je näher wir dem Leoparden kamen. Nach einer halben Stunde hatten wir unseren Leo gefunden! Alle wichtigen Daten wurden von unserem Guide dokumentiert: Verhalten, Aufenthaltsort, Aktivität...

Zum Abschluss besuchten wir am nächsten Morgen noch die Geparden-Auffangstation. Eines der Tiere schnurrte sogar vor Freude, was unglaublich süß war. Auch die Arbeit der AfriCat Foundation ist beeindruckend. Sie kämpft nicht nur für den Schutz der Raubkatzen, sondern auch für eine nachhaltige Koexistenz zwischen Mensch und Tier.

Unterkunft: Okonjima Bush Camp

Katja Erhardt
Über den Autor
Katja Erhardt

Schon in jungen Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Erkunden neuer Orte. Meine Abenteuerlust führte mich bereits nach Kenia, Tansania, Namibia, Australien, Singapur, Bali, Sri Lanka und durch Europa.