Zwischen Palmen und Savanne: Meine Reise durch Sansibar und Tansania

Katja Erhardt
Von Katja Erhardt
Geschrieben am: 26. April 2024
Reisebericht Tansania

Inselparadies Sansibar

In Sansibar, der zauberhaften Insel der Gewürze, begann unser Abenteuer inmitten der verwitterten Gassen von Stone Town. Die engen Straßen, gesäumt von alten Kolonialgebäuden und prächtigen Moscheen, erzählen Geschichten aus einer vergangenen Ära. Wir schlenderten durch die labyrinthartigen Gassen, die mit dem Duft von Nelken und Zimt erfüllt waren, und ließen uns von der lebhaften Atmosphäre des historischen Stadtzentrums mitreißen.

Ein Höhepunkt war der Besuch des pulsierenden Marktes, wo exotische Früchte, handgefertigte Kunstwerke und würzige Gewürze in einem wahren Farbenrausch präsentiert wurden.

Beim Betreten der ehrwürdigen Kirche mit dem Sklavendenkmal überkam uns eine nachdenkliche Stimmung. Das Denkmal erinnert an die dunkle Vergangenheit der Insel und mahnt zur Besinnung auf die Bedeutung von Freiheit und Gerechtigkeit. Wer möchte, kann hier gegen einen kleinen Aufpreis auch eine private Führung mitmachen.

Unsere Erkundungstour führte uns auch zu verschiedenen Hotels auf der ganzen Insel verteilt, die mit ihrem charmanten Ambiente und ihrer herzlichen Gastfreundschaft beeindruckten. Von traditionellen Boutique-Hotels bis hin zu luxuriösen Strandresorts bot Sansibar eine Vielzahl von Unterkünften, die jeden Reisenden verzauberten.

Die letzten Tage zogen uns an die Ostküste der Insel, wo wir in paradiesischen Gewässern entspannten. Ein unvergessliches Highlight war zweifellos das Schwimmen mit den verspielten Delfinen, die uns mit ihrem eleganten Tanz und ihrer ansteckenden Lebensfreude verzauberten. Nachdem das mit dem Springen ins Wasser, dem Beobachten der Delfine, dem Klettern auf das Boot und wieder von vorne mit der Zeit doch etwas anstrengend wurde, haben wir auch noch einen kleinen Stopp zum Schnorcheln eingelegt. Dort waren wir fast alleine und haben die buntesten Fische und sogar eine Wasserschlange gesehen.

Dank der Nähe zur Regenzeit bot uns Sansibar ein unerwartetes Juwel: leere Strände und ruhige Hotels. Die Vorboten der Regenzeit waren spürbar, hin und wieder kam es zu einem erfrischenden Schauer, der die Luft klärte und die Natur zum Leben erweckte. Kurz vor dem Regen wurde der Himmel sehr dunkel, was einen traumhaften Kontrast zum kristallblauen Wasser hervorbrachte. Dank der hohen Temperaturen konnte man auch während dem Regen in den Pool - nass wurde man da ja eh.

Tarangire Nationalpark

Bevor es für mich am nächsten Tag in den Tarangire Nationalpark ging, lernte ich meine Reisegruppe in Arusha kennen. 

Im Nationalpark angekommen, entdeckten wir direkt die ersten Bewohner: Warzenschweine im hohen Gras, Elefanten, die im Fluss baden und sogar ein Chamäleon, das die Straße überquerte.

Unser Lunch-Paket bekamen wir an einem Picknick-Platz mit Blick auf den Fluss. Hier hieß es Achtung, denn die frechen Affen haben schnell bemerkt, dass sie, wenn sie sich nur geschickt genug anstellten, auch etwas vom Essen räubern konnten. 

Im Camp angekommen, bestaunten wir erstmal unsere Safari-Zelte, die auch in den folgenden Tagen alle im Nationalpark standen und gleich aufgebaut waren. Die Zelte verfügten über eine Dusche und eine Toilette, jedoch über keinen Strom. Handy und Kamera konnten wir im Gemeinschaftszelt, wo es auch Abendessen und Frühstück gab, laden. Da wir durch ein Netz am Zelteingang geschützt waren, konnten wir die ganze Nacht nach draußen schauen. Am nächsten Morgen haben wir einen kleinen Pfotenabdruck vor unserem Eingang entdeckt - aufregend

Ngorongoro-Hochland bis in die Serengeti

Heute ging es schon früh los, denn wir sind über das Ngorongoro-Hochland bis in den südlichen Teil der Serengeti gefahren. Keine Sorge, unsere Kunden haben hierfür etwas mehr Zeit ;)

Schon am Eingang waren einige Paviane zu sehen und ich kam mir vor, wie in einem Dschungel. Unser erster Halt wäre der Aussichtspunkt des Ngorongoro-Kraters gewesen, doch vor uns war nur Nebel, sodass wir uns entschieden haben, noch etwas weiter zu fahren. Das Grzimek-Denkmal und der Informationspunkt zur Olduvai-Schlucht boten uns spannende Einblicke in die Geschichte und Geologie dieser faszinierenden Region. Oben am Krater leben viele Masai-Krieger mit ihren Tieren. Ein Masai ist uns mit seinen Kühen entgegen gekommen. Hat man kurz die Augen geschlossen, kam man sich vor, als wäre man im Allgäu. Langsam klarte der Himmel auf und wir konnten doch noch in den Krater runter schauen.

Gerade in der Serengeti angekommen, begegneten uns schon meine Favoriten: Ein Löwenrudel ruhte sich ziemlich entspannt am Eingang aus, während wir respektvoll vorbeifuhren. Doch das Wetter spielte nicht mit – ein plötzlicher Regenschauer zwang uns, uns schnell ins Camp zurückzuziehen. Aber selbst der Regen konnte unsere Vorfreude auf das kommende Abenteuer nicht trüben. Auf dem Weg ins Camp konnten wir Teile der Großen Wanderung sehen. Tausende von Gnus und Zebras zogen majestätisch über die endlosen Ebenen, ein Anblick, der uns sprachlos machte und unsere Herzen höherschlagen ließ.

Unsere Unterkunft im Serengeti View Camp South bot uns nicht nur Ruhe und Erholung nach einem aufregenden Tag, sondern auch die Gelegenheit, die wilden Geräusche der Nacht zu erleben. Wir lauschten gebannt dem brüllenden Löwen in der Ferne, ein unvergessliches Erlebnis, das uns den Atem raubte und uns daran erinnerte, dass wir uns mitten in der unberührten Wildnis befanden.

Serengeti zum Lake Natron

Ein weiterer Tag voller Abenteuer brach an, als wir uns zu einer ganztägigen Pirschfahrt durch den Serengeti-Nationalpark aufmachten. Heute war auch das Wetter auf unserer Seite, es gab nicht mal einen kleinen Schauer.

Auf dem Weg in den Norden sahen wir nochmal einen Teil der Großen Wanderung. Egal wo man hinschaute, überall Zebras. Jetzt stellt sich nur noch die Frage, ob Zebras weiß mit schwarzen Streifen oder schwarz mit weißen Streifen sind. Ich denke, ich habe beides gesehen.

Als wir eine kleine Pause an einem Wasserloch machten, näherten sich auch Elefanten, die sich dort eine Erfrischung gönnten, während noch kurz vorher Hippos dort ihr Geschäfft machten. Als die Elefanten fertig getrunken hatten, sind sie so nah an unserem Auto vorbei gelaufen, wir hätten sie berühren können!

Als wir am Abend in unserem Camp ankamen, konnten wir bei einem kühlen Getränk den Sonnenuntergang genießen, bevor es Abendessen gab. Als es ins Bett ging, hörten wir ein Tier direkt vor unserem Zelt grasen – wahrscheinlich ein Gnu oder ähnliches, das uns einen Besuch abstattete und mich für einen Moment sehr erschrocken hat.

Am nächsten Tag ging es wieder früh los, da wir über den Lake Natron bis zurück nach Arusha fuhren.

Doch die Rückfahrt nahm eine unerwartete Wendung, als unser Safari-Land Cruiser im Gelände stecken blieb. Doch keine Panik – mit vereinten Kräften schoben wir das Fahrzeug wieder auf den richtigen Weg und setzten unsere Reise fort. Kaum weitergefahren, erblickten wir Löwen, die entspannt auf der Straße ruhten, als ob sie uns einen herzlichen Empfang bereiten wollten.

Mit den Eindrücken dieser Begegnung im Herzen verließen wir die Serengeti durch den Norden über Kleins Gate. Unsere Fahrt führte uns durch die malerische Landschaft von Wasso und die faszinierende Loliondo-Region, bis wir schließlich den atemberaubenden Anblick des Natron-Sees erblickten. Vor uns breitete sich eine spektakuläre Kulisse aus – der glitzernde See, die endlose Wüste und der heilige Berg der Maasai, Ol Donyo Lengai, der majestätisch über dem Land thront.

Mit diesen unvergesslichen Eindrücken im Gepäck setzten wir unsere Reise fort, über Longido zurück nach Arusha.

Arusha

Bevor es für uns in den nächsten Nationalpark ging, ging es für uns auf eine Kaffee-Tour.

Von unserer Lodge bis zu unserem Ziel konnten wir laufen. Unser Guide führte uns durch Kaffeeplantagen und an Gärten der Einheimischen vorbei zu einem Bauernhof, auf dem wir selbst den Prozess der Kaffee-Herstellung erlebten. Wir schälten die Bohnen in einem ausgehölten Baumstamm, rösteten sie über einem Feuer, malten die gerösteten Bohnen wieder in dem Baumstamm, bis wir schließlich den Kaffee über dem Feuer kochen konnten. Zum frischen Kaffee gab es auch frische Milch. Unfassbar köstlich!

Auch sonst hat Arusha mit seinem Nationalpark viel zu bieten. Neben einer Fußpirsch kann man beispielsweise auch ein Waisenhaus besuchen.

Mkomazi Nationalpark

Unsere Reise führte uns weiter in den geheimnisvollen Mkomazi Nationalpark, wo wir die Wunder der Natur in ihrer reinsten Form erlebten. Die Landschaft war atemberaubend schön, doch die Tiere schienen hier scheuer zu sein als in anderen Parks.

Trotzdem wurden unsere Blicke von fernen Giraffen und Elefanten gefangen, die majestätisch über die weiten Ebenen wanderten. Unzählige Perlhühner durchstreiften das Gelände, und ihre bunten Federn fügten einen Hauch von Farbe zur natürlichen Kulisse hinzu.

Ein besonderes Highlight unseres Besuchs war der Besuch einer Wildhundauffangstation, wo wir einen Einblick in die Bemühungen zum Schutz dieser faszinierenden Tiere erhielten. Doch das Beste kam noch: Im Schutzgebiet hatten wir das seltene Glück, ein Nashorn aus nächster Nähe zu sehen, das von einem Ranger angelockt wurde. Dieses majestätische Geschöpf zu beobachten, war ein unvergessliches Erlebnis und ein wahrhaft privilegter Moment auf unserer Reise durch die afrikanische Wildnis.

Katja Erhardt
Über den Autor
Katja Erhardt

Schon in jungen Jahren entdeckte ich meine Leidenschaft fürs Reisen und Erkunden neuer Orte. Meine Abenteuerlust führte mich bereits nach Kenia, Tansania, Australien, Singapur, Bali, Sri Lanka und durch Europa.