Botswana – als Abstecher von Namibias Popa Falls

Indra Waldbüßer
Von Indra Waldbüßer
Geschrieben am: 30. Mai 2024
Reisebericht Botswana, Namibia

Mit dem Mietwagen nicht nur durch Namibia, sondern auch nach Botswana?! Wie sind die Straßenverhältnisse? Auf was muss ich achten? Botswana mag nicht das klassische Selbstfahrer-Reiseziel sein, möglich sind Mietwagenreisen. Doch wie bekommt man das beste Botswana-Erlebnis?

Von Namibia über die Grenze nach Botswana

Im Rahmen einer Mietwagenreise durch Namibias Sambesi-Region (ehem. Caprivi-Streifen) bin ich nach Botswana gefahren. Die Gebühren für den Grenzübertritt sind überschaubar, das Prozedere an den Grenzen läuft reibungslos. Zu beachten ist, dass man nicht nur an den Vermieter eine Gebühr für Botswana bezahlt, sondern auch nochmals an der Grenze eine Straßennutzungsgebühr in Rechnung gestellt bekommt. 

Für mich ging es von Divundu mit meinem Allradfahrzeug über die C48 nach Süden in Richtung Mohembo Border Post. Die Teerstraße geht noch in Namibia in eine Piste über. Man durchfährt dann die Mahango Core Area des Bwabwata Nationalparks und kommt an die Grenze von Namibia und Botswana.

Grenzformalitäten

Das bedeutet: Ausreiseformulare für Namibia ausfüllen, Reisepässe vorzeigen, Fahrzeugdaten angeben und bei Einreise nach Botswana Einreiseformulare ausfüllen, Reisepässe vorzeigen, Fahrzeugdaten angeben und eine Straßennutzungsgebühr per Kreditkarte bezahlen. Hier wird man gefragt, ob man eine einmalige oder mehrmalige Einreise benötigt, was für den Mietwagen wichtig ist.

Der Mohembo Border Post ist ruhig, nur wenige andere Reisende treffe ich hier. Dennoch muss man für das Grenzprozedere min. 30 min Zeit einplanen. Selbst wenn niemand vor einem steht, dauert es. Die Grenzbeamten arbeiten langsam.

Erste Eindrücke in Botswana

In Botswana eröffnet sich mir dann ein ganz anderes Bild: Die Straße – hier A35 genannt – ist asphaltiert. Am Straßenrand stehen überall Esel – nicht der vereinzelte Esel wie in Namibia, nein, Esel, Esel, Esel. Sie stellen sich teilweise genau dann auf die Fahrbahn, wenn ein Fahrzeug kommt. All diese Esel gehören jemandem. Nur die wenigsten sind angekettet. Hier und da ein Eselkarren.

Straßenverhältnisse

Die Fahrbahn ist schmal. Der Asphalt wurde auf den Boden / eine ehemalige Piste aufgetragen. An den Rändern geht es einige Zentimeter nach unten, die Straße ist ausgewaschen oder am Straßenrand abgebrochen. An manchen Stellen reduziert sich der Asphalt auf 2 m Breite – spannend bei Gegenverkehr.

Schnelles Fahren ist hier kaum möglich. Bei Tieren auf der Fahrbahn wird der Warnblinker eingeschaltet und langsam gefahren, manche hupen die Tiere an. Viel Verkehr ist nicht – zum Glück.

Der Ort Shakawe

Kurz hinter der Grenze liegt Shakawe. Hier gibt es zwei Tankstellen. Man streift den Ort nur am Rand. Dann ist man in der tiefsten Provinz. Wie ich bereits schrieb, erwarteten mich hier viele Esel. Ca. 10 km später stoße ich auf das Dorf Samochima. Ortsschilder, wie wir sie aus Europa kennen, gibt es hier nicht. Aufmerksamkeit ist gefragt, am besten weiß man, wie viele Kilometer weit man fahren muss bis zu einem Abzweig.

Xaro Lodge

Es geht durch das Dorf hindurch, auf Sandpiste immer gerade aus in Richtung Okavango-Flussufer. Einsam wirkt die Gegend. Kurz vor dem Jetty ist auf der rechten Seite die Rezeption der Xaro Lodge. Noch ist das Tor verschlossen, ich warte und sehe mich um, bis mich eine junge Dame anspricht, sie sei die Rezeptionistin. Sie öffnet mir das Tor, damit ich den Mietwagen in der Garage parke. Sie macht die Anmeldung und nach 15 Minuten geht es zum Steg. Mein Mietwagen bleibt hier. Gerade kommt ein Schnellboot über den Okavango River. Mit diesem fahre ich nun zur Xaro Lodge, die ich nach ca. 20 Minuten erreiche. Unterwegs sehe ich Vögel und ein erstes Krokodil. 

Die Xaro Lodge liegt am Okavango Panhandle, dem Pfannenstiel. Sie ist ausschließlich auf dem Wasserweg über den Okavango-Fluss erreichbar. Zwischen fast schon tropischer Vegetation liegen 9 Meru-Zelte entlang des Wassers verteilt im Schatten. Alle Zelte sind auf Decks erbaut und bieten Ensuite-Bad mit Dusche/WC. Sehr gemütlich ist die Boma direkt am Ufer, von wo aus ich den Sonnenuntergang am zweiten Abend in vollen Zügen genieße.

Bootsausflug

Zur Abkühlung geht es kurz in den Pool, anschließend startet meine nachmittägliche Bootsfahrt auf dem Okavango: Wasserwege soweit das Auge reicht. Mein Bootsfahrer und Guide ist auf Vögel spezialisiert, zeigt mir verschiedene Wasservögel, Bienenfresser, Eisvögel, Fischadler, Reiher und noch viel mehr. Spannender finde ich den Waran, die Flusspferde und die Krokodile, die wir unterwegs entdecken sowie die Wasserpflanzen: Im glasklaren Wasser kann ich sehen, wie weit sie aus der Tiefe wachsen. Zum Sonnenuntergang gibt es einen Sundowner, auf der Rückfahrt wird es dann richtig frisch. Der Fahrtwind ist Ende April kühler als gedacht. 

Abendessen in der Xaro Lodge

Zurück in der Xaro Lodge wir das Abendessen an privaten Tischen serviert – mit Blick auf den Fluss. Zahlreiche Insekten, darunter auch ein paar Stechmücken schwirren, umher. Doch das Ambiente ist magisch. Das verbleibende Licht über dem Fluss, der Sternenhimmel. Früh geht’s ins Bett, mein Guide kommt und begleitet mich zum Zelt. Flusspferde kommen hier nachts an Land und können mit einer Geschwindigkeit von bis zu 40 km/h durchaus gefährlich werden.

Tsodilo Hills

Für den nächsten Tag hatte ich mir einen geführten Ausflug zu den Tsodilo Hills gebucht, UNESCO-Welterbe. Die Tsodilo Hills sind die einzigen Erhebungen weit und breit. Von der Hauptstraße führt eine Piste immer geradeaus. Nach dem Gate zu den Tsodilo Hills wird es unwegsamer. Die Piste ist ausgewaschen und viele Schlaglöcher machen die Fahrt zunehmend langsamer.

Am Besucherzentrum kommt ein weiterer Guide hinzu, der mit uns die Gegend zu Fuß erkundet. Er zeigt uns alte Felsmalereien, erklärt uns die Bilder und das Alter. Ich lerne, wie die Farben hergestellt wurden. Die meisten Felsmalereien sind rot oder weiß, manche davon sehr gut versteckt. Entlang der Felsen entdecken wir Elefantenspuren im Sand. Ein junger Elefant muss in der Nacht oder am Morgen hier gewesen sein. Plötzlich ruft mein Guide: ‚Stopp!‘ Er hat eine Schlange entdeckt, eine Speikobra. Sie wollte gerade über den Pfad gehen, trat dann aber sofort den Rückzug an. Mit Hilfe des Guide gelingt es mir, die Schlange (aus der Ferne) unter einem Felsen ausfindig zu machen. Ich kann gerade so erkennen, dass dort ein Schlangenkopf ist. Was für eine Aufregung!

Wir klettern ein paar Felsen hinauf, um noch mehr Felsmalereien zu sehen. Nach 2,5 Stunden treten wir den Rückweg an. Heiß ist es geworden. Wir essen unser mitgebrachtes Picknick und ich bekomme kalte Getränke aus der Kühlbox. Dann geht es zurück zur Xaro Lodge. Alles in allem waren es anstrengende Stunden, interessant, aber ehrlich gesagt für mich ein bisschen enttäuschend. Die Tsodilo Hills habe ich mir beeindruckender vorgestellt, ich kenne das Arnhemland in Australien und habe dort bereits interessante Felsmalereien gesehen. 

Mehr als 4.500 Felsmalereien soll es an den Tsodilo Hills alles in allem geben, manche wurden auf ein Alter von 26.000 Jahren geschätzt. Vielleicht hätte es noch mehr Zeit bedurft, um die den San heiligen Hügel intensiver zu erleben. 

Im Nachhinein muss ich sagen, hätte ich auch selbst zu den Tsodilo Hills fahren können. Ein geführter Ausflug ist absolut nicht notwendig. Die Piste ist ausreichend gut, man kann die Tsodilo Hills nicht verfehlen und vor Ort bekommt jeder Besucher so oder so einen Guide zur Seite gestellt.

Xaro Lodge – mein Aufenthalt

Mir bleibt der späte Nachmittag zur freien Gestaltung in der Xaro Lodge. Ich sitze auf der Terrasse vor meinem Zelt, schwimme eine Runde im Pool, sehe mich im Souvenir Shop um, mache eine Site Inspection und genieße die Ruhe. Über mir spielen Äffchen in den Jackalberry Trees – die Früchte sind gerade reif und die Meerkatzen lieben diese. Auffällig ist, wie wild die Tiere hier sind: Wenn ich mich den Meerkatzen nähern will, um sie zu fotografieren, ergreifen sie umgehend die Flucht.

Island Walk

Am letzten Morgen nehme ich in der Früh noch am Island Walk teil und siehe da: Spuren von Flusspferden im Sand, außerdem Baobab-Bäume, verschiedene Arten von Bienenfressern, Grüntauben. Mein Guide erklärt mir die kleinen Dinge, z.B. zeigt er mir Löcher von Ant Lions (Ameisenjungfern). Leider gelingt es nicht die Tierchen selbst zu sehen.

Okavango Panhandle Heliport

Anschließend sitze ich wieder auf dem Boot bereit zur Abfahrt. Mit meinem Mietwagen fahre ich bis zum Ort Sepopa (Achtung: keine Tankstelle!). Direkt dahinter erreiche ich den Okavango Panhandle Heliport – mein nächstes Reiseziel.

Der kleine Hangar ist supermodern, ich bekomme eine Flasche Wasser und warte in der Hängematte unter Bäumen auf den Hubschrauber. Meinen Mietwagen habe ich versteckt im Schatten abstellen können. Ein Angestellter ist Tag und Nach hier, wohnt in einem Zelt neben dem Parkplatz. Die nächsten zwei Tage werde ich im Okavango-Delta verbringen.

Vom Okavango Panhandle Heliport sind verschiedene Camps im Okavango-Delta gut per Hubschrauber zu erreichen:

  • Kadizora Camp
  • Mopiri Camp
  • Jumbo Junction Camp
  • Setari Camp
  • Kala Camp
  • Kwetsani Camp
  • Duba Plains Camp
  • Duke’s Camp
  • Bushman Plains Camp

Am weitesten und teuersten ist der Anflug mit dem Heli auf die Xugana Island Lodge, Camp Okavango und Shinde.

Schnell erreicht hingegen ist das Guma Lagoon Camp. Guma Lagoon kann auch auf dem Landweg erreicht werden. Die Anfahrt über tiefsandige Piste ist allerdings alles andere als einfach und bleibt daher erfahrenen Allradfahrern vorbehalten. Wie wäre es also mit einem Helikopterflug?

Camps im Okavango Delta Ab Okavango Panhandle Heliport

Duke’s Camp im Okavango-Delta

Mit dem Heli überfliege ich die spektakuläre Naturlandschaft. 20 Minuten später setzt der Pilot zur Landung an. Am Boden erwartet mich bereits mein Guide im Safarifahrzeug. Wir nehmen den direkten Weg zum Duke’s Camp. Spektakulär liegt das Hauptzelt vor mir. Ich gehe einige Stufen hinauf. Nach dem Check-in wird mir alles gezeigt. Besonders gefällt mir das persische Teezelt, wo es jeden Nachmittag Snacks und Getränke vor der Pirschfahrt gibt.

Mein Wohnzelt ist riesig. Die Zeltdecke ist sehr hoch und das Zelt im Schatten gelegen, sodass die Temperatur jederzeit – wenn auch warm – sehr angenehm ist. Ein Luftzug zieht durch das Zelt. Vom schattigen Deck aus genieße ich die Stille des Deltas, beobachte einige Vögel. Besonders gemütlich ist das riesige Tagesbett, das leicht schaukelt. WLAN habe ich hier nicht – das steht nur im Hauptzelt des Duke’s Camp zur Verfügung. Auch dort funktioniert es allerdings die ersten 30 Stunden meines Aufenthalts nicht, obwohl die Camp-Angestellten mehrfach versuchen es neu zu starten.

Pirschfahrt im Delta

Aufbruch zur Safari! Auf meiner ersten Pirschfahrt sehe ich zunächst einmal Zebras, Warzenschweine, Giraffen, Antilopen und viele Vögel, darunter interessante Arten wie Marabu, Hornrabe und Hammerkopf. Mein Guide ist auf der Suche nach Hyänen, die sich allerdings nicht blicken lassen. Eine riesige Büffelherde steht im seichten Wasser und ich genieße die abendliche Brise. Zum Sundowner treffe ich auf die anderen Gäste des Duke’s Camp, die kurz zuvor erst mit dem Flugzeug gelandet sind.

Abendessen unter Sternen

Zurück im Camp wird an einer langen Tafel das mehrgängige Abendessen serviert. Alle Gäste, die Guides und die Camp-Managerin sitzen zusammen und erzählen sich von vergangen Erlebnissen.

Safari am Morgen

In der Früh mache ich die nächste Pirschfahrt – kalt ist es. Die Vögel sitzen besonders weit oben in den Bäumen, in der Hoffnung die ersten Sonnenstrahlen abzubekommen. Der botswanische Winter naht. Endlich finden wir eine Hyäne. Sie sitzt vor ihrem Bau – im wunderschönen Morgenlicht. Löffler, Reiher, Nimmersatt und Elefantenfamilien begegnen mir. Gabelracken überall. Der Guide ist auf der Suche nach Löwen – eine rasante Fahrt. Am Ende gelingt es einem anderen Fahrzeug ruhende Löwen aufzuspüren. Ich sehe nur einen schläfrigen Löwen, höre aber das Knacken von Knochen. Im Gebüsch liegt ein weiterer Löwe und frisst das Fleisch eines Baby-Büffels. Das Geräusch ist intensiv, die Sicht aufgrund der grünen Blätter allerdings kaum möglich. Was für ein Erlebnis!

Boma des Duke's Camp

Zurück im Camp grast ein Flusspferd direkt vor der Feuerstelle, der Boma. Idyllisch, wie es zwischen den Seerosen liegt. Das Mittagessen wird wieder unter den beeindruckenden Ebenholzbäumen direkt vor dem Camp serviert – ein schönes Platzerl. Da Elefanten regelmäßig durch das Camp kamen, wurde inzwischen ein niedriger Elektrozaun installiert, der die sanften Riesen wenigstens etwas abschreckt. So erleben die Gäste zu den Mahlzeiten jeweils ein nettes Beisammensein bei regem Austausch über das Erlebte (und keine Flucht vor Elefanten).

Wasseraktivitäten im Duke's Camp

Bootsfahrt im Okavango-Delta

Nach einer Runde Entspannung am Pool bin ich zurück im persischen Teezelt. Die aufgetischten Snacks sind überwältigend und lecker. Leicht müde mache ich mich auf zu einer Bootsfahrt durch das Okavango-Delta. Das Motorboot hat eine gute Reichweite, so dass ich viele Wasserstraßen sehen werde. Elefanten grasen, Fischadler halten Ausschau nach Beute, Flusspferde tauchen auf und ab. Die Seerosen sind einfach fantastisch, auch wenn wir allzu schnell an ihnen vorbeisausen. Wir treffen auf ein paar Angler in einem anderen Boot – ansonsten sind wir weitgehend allein mit der Natur. Die Ruhe des Okavango-Deltas hat etwas Magisches (sobald der Motor des Boots ausgeschaltet ist). Der Sundowner auf dem Bootsdach bei Vollmond ist spektakulär. Schnell wird es kühl, sobald die Sonne untergegangen ist. Viel auffälliger sind heute auf der rasanten Rückfahrt die unzähligen kleinen Fliegen und Mücken, die uns in die Augen fliegen. Der Bootsführer hat die passende Schutzbrille. 

Mit unzähligen Sternen am Firmament genieße ich mein Abendessen bei Kerzenschein. 

Mokoro

Am Morgen werde ich mit dem Mokoro (dem traditionellen Einbaum) im Delta unterwegs sein. Mein Poler stößt mit einer Stange das Mokoro an. Er muss es gut ausbalancieren, steht er doch im Einbaum. Hier gilt es auf die kleinen Dinge zu achten: Mini Frösche unterschiedlicher Arten, Libellen, Seerosen, Wasserpflanzen, aber auch Eisvögel kann ich beobachten. Für ein Getränk gehen wir im Schatten an Land. Auf der Rückfahrt knallt die Sonne bereits.

Afrikanische Wildhunde

Mein Guide holt mich mit dem Safarifahrzeug ab und hat es eilig: Es wurden Wildhunde entdeckt und die will er mir unbedingt noch zeigen, bevor ich abreise. Im Höchsttempo heizt er über die Pisten. Auch wenn es nur ein kleines Rudel bestehend aus sechs Individuen ist, es hat sich auf jeden Fall gelohnt, die gescheckten Wildhunde zu sehen – was für Farben ihr Fell hat! Der Afrikanische Wildhund ist selten geworden. In der Hochsaison (August/September) können Wildhunde im Duke’s Camp so gut wie garantiert werden. Wenn die Tiere Junge bekommen, werden sie für kurze Zeit sesshaft.

Mein Abenteuer Okavango-Delta ist viel zu schnell vorbei. Mit dem Hubschrauber überfliege ich wieder den Rand des Deltas und den Hauptzufluss des Okavango. Aus der Luft sieht das Okavango-Delta definitiv atemberaubend aus.

Rückfahrt nach Namibia

Ich steige in meinen geparkten Mietwagen und mache mich auf den Weg zurück nach Namibia. Vorbei an Eseln und Schlaglöchern erreiche ich die Grenzstation. Die Ausreise aus Botswana verläuft zügig. In Namibia wird mir dann erst einmal Fieber gemessen, bevor es ans Einreiseprozedere geht. Ich lasse mir sagen, es wird auf Malaria kontrolliert. Was das im Krankheitsfall bedeuten würde, weiß ich nicht. Für den Mietwagen zurück in Namibia muss ich (mit namibischem Kennzeichen) nichts bezahlen. Ich gebe die Fahrzeugdaten an, fülle mein Einreiseformular aus und zeige meinen Pass vor. Dann bin ich zurück in Namibia.

Fazit zu Botswanas Straßen

Zusammenfassend kann ich sagen: Botswana wird gerne auf Safari reduziert. Unter Botswana verstehen die meisten ‚Okavango-Delta‘. Das naturbelassene, seit Jahrzehnten geschützte Okavango-Delta ist absolut etwas Besonders. Botswana ist aber mehr als nur das, von Tierfilmern als perfektes Safari-Paradies dargestellte, Okavango-Delta. Botswana ist mehr. Um ein bisschen tiefer ins Land einzutauchen, bietet sich auch eine Mietwagenreise an. Allerdings ist diese mühsam. Die Überlandstrecken sind lang, mitunter selbst auf Asphalt aufgrund von Schlaglöchern etc. beschwerlich. Tanken sollte man an jeder Tankstelle.

Die Strecke, die ich in Botswana gefahren bin, ist gut in Schuss, habe ich mir sagen lassen. Wer den weiten Weg bis Maun antritt, wird auf ausgewaschene Piste treffen, viele Schlaglöcher und eine eintönige, flache Landschaft. Unterwegs ist das Ziel, trifft dort nicht gerade zu.

Straßen in Botswana

Botswana ist allgemein nur wenig erschlossen. Von Maun kann man via Nata den Umweg nach Kasane auf Asphalt fahren. Unterwegs lernt man die Magkadigkadi Pans kennen. Ein Abstecher Richtung Central Kalahari Game Reserve ist mit dem Mietwagen möglich. Etwas beschwerlich ist ein Besuch des Nxai Pan Nationalparks. In Kasane kann man dann als Selbstfahrer mit einem Allradfahrzeug auch den Chobe Nationalpark befahren. Das trockene Botswana ist mit dem Mietwagen recht einfach zu erkunden. 

Botswanas tiefe Sandpisten

Vorsicht ist geboten auf dem laut Landkarte vermeintlich direkten Weg von Maun nach Kasane. Hier liegt das Moremi Game Reserve, die Strecke führt durch Savuti. Die 350 km Piste zwischen Maun und Kasane besteht aus Tiefsand mit Furten und tiefen Schlaglöchern. Das Kalaharibecken ist ein Sandbecken. Allraderfahrung ist ein absolutes Muss. Am besten befährt man diese Gegend mit zwei Allradfahrzeugen. Netzabdeckung gibt es so gut wie gar nicht. Man sollte sich also auch im Pannenfall selbst zu helfen wissen. Für Allradkönner ist Maun – Kasane mit Moremi und Savuti aber das Nonplusultra durch das wilde Botswana. Hier ist die Tiervielfalt besonders groß.

Indra Waldbüßer
Über den Autor
Indra Waldbüßer

Ich liebe es, ferne Länder zu erkunden. Seit ich das erste Mal in Namibia war, bin ich so fasziniert von Afrika, dass ich fast nur noch auf dem afrikanischen Kontinent unterwegs bin. Sundowner und Pirschfahrten sind Entspannung pur! Ich durfte bereits vielfach tolle Safaris erleben, traumhafte Landschaften durchfahren und außergewöhnliche Camps und Lodges kennenlernen - ob in Tansania, Südafrika, Botswana oder Namibia.